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08.12.22 –
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrter Herr Kämmerer,
sehr geehrte Damen und Herren,
hinter der Kreis- und Hochschulstadt Meschede und hinter uns als Rat liegen zwei Jahre, die geprägt waren einerseits durch die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen und Einschränkungen und andererseits durch den russischen Überfall auf die Ukraine und den darauf folgenden Krieg. Jede und jeder von uns ist von diesen beiden Ereignissen persönlich berührt und getroffen worden, und sie haben auch das politische Handeln in der Kreis- und Hochschulstadt Meschede beeinflusst.
Hier hat sich gezeigt, wie verlässlich die Politik über Parteigrenzen hinaus in Meschede agiert und wie groß die Solidarität, die Hilfsbereitschaft und der Wille zur Verteidigung unserer Demokratie in der Mescheder Bevölkerung sind. Die „Gegenveranstaltung“ zu den unsäglichen „Corona-Spaziergängen“ und das aus dieser Gegenveranstaltung gewachsene „Mescheder Bündnis für Demokratie und Solidarität“ einerseits sowie die zielgerichtete Arbeit der Verwaltung und das große Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher für die Geflüchteten, die aus der Ukraine hier bei uns in Meschede angekommen sind, andererseits sind zwei äußerst positive Beispiele, die ich in diesem Zusammenhang gern benennen möchte.
Beim Blick zurück auf die kommunalpolitischen Entscheidungen der letzten 2 Jahre müssen wir allerdings auch feststellen, dass Wichtiges und Notwendiges von Verwaltung und Mehrheitsfraktion nicht in Angriff genommen worden ist. Hier einige Bespiele:
Aber das größte Versäumnis der Mescheder Politik in den letzten zwei Jahren ist für uns GRÜNE das Thema Umwelt-, Klima- und Artenschutz. Die Krisen der letzten Zeit, so schwerwiegend sie auch sind, dürfen nicht völlig aus dem Blick geraten lassen, dass uns die größten Krisen noch bevorstehen. Die Auswirkungen der Klimakatastrophe und des Artensterbens werden auch uns in Meschede mit aller Härte treffen – ja, sie treffen uns schon heute. Dennoch gab es in den letzten zwei Jahren wieder einige Entscheidungen vonseiten der Verwaltung und der CDU, die den Klima-, Umwelt- und Artenschutz behindern, anstatt ihn voranzubringen. Drei Beispiele seien hier genannt.
Echtes klimapolitisch verantwortliches Handeln würde Meschede gut stehen. Im Gegensatz zu den genannten Negativbeispielen könnte sich dies beispielsweise zeigen in:
Diese und weitere Maßnahmen, sowie eine enge Verzahnung von Politik, Verwaltung und ehrenamtlichem Engagement insbesondere bezogen auf Fragen von Nachhaltigkeit, Klima- und Naturschutz schaffen Wohn- und Lebensqualität und steigern die Attraktivität unserer Stadt, nicht nur für die benötigten Fachkräfte. Der demographischen Entwicklung wäre damit ebenfalls gedient.
Darum legen wir Ihnen heute zwei Anträge auf wichtige Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise vor: den Antrag auf Einrichtung einer Stelle für eine Klimaschutzmanager*in sowie den Antrag auf Einrichtung eines städtischen Fördertopfs für den Ausbau von Solaranlagen.
Die Klimaschutzmanager*in hat in erster Linie die Aufgabe, Verwaltung und Politik dabei zu unterstützen kontinuierlich im Sinne des Klimaschutzes zu arbeiten. Sie behält die Aufgaben aus dem Klimaschutzkonzept im Blick, entwickelt eigene Maßnahmen zum Klimaschutz, berät die Fachbereiche und vernetzt Verwaltung und Politik mit ehrenamtlichen Initiativen und Unternehmen, die etwas für den Klimaschutz tun wollen. Bei ihr laufen alle Planungen für ein nachhaltiges Meschede zusammen.
Die Einrichtung eines Fördertopfes für Solaranlagen zielt darauf ab, die Mescheder Bürger*innen bei der Gewinnung und Nutzung von erneuerbaren Energie zu unterstützen. Dadurch erhöht sich nicht nur der Anteil regenerativer Energien, die in Meschede genutzt werden, sondern die Bürger*innen werden durch die eingesparten Energiekosten auch langfristig finanziell entlastet.
Eng mit dem Thema Klima-, Umwelt- und Artenschutz verbunden ist auch unser Antrag auf Besetzung des Produktbereichs 14 (Umweltschutz) im Haushalt. Nicht alle Umweltschutzaufgaben sind Sache des Kreises, wie man der Lektüre der Haushaltsentwürfe anderer kreisangehöriger Städte leicht entnehmen kann, und den kompletten Produktbereich leer zu lassen, zeigt uns einmal mehr, dass Klima-, Umwelt- und Artenschutz für Verwaltung und CDU von untergeordneter Bedeutung sind. Das muss sich schleunigst ändern, und diese Veränderung sollte sich auch im Haushalt widerspiegeln.
… und wo wir gerade beim Haushalt sind, hätten wir noch einige allgemeine Anmerkungen:
An diesen beiden Stellen gibt es aus unserer Sicht deutlichen Nachbesserungsbedarf im vorliegenden Haushaltsentwurf.
Sehr geehrter Herr Bartholme, sie haben den Haushaltsentwurf unter dem Leitsatz der Generationengerechtigkeit aufgestellt. Diese gilt jedoch nicht nur im Bezug auf die Steuerbelastung, sondern auch im Bezug auf den Klimaschutz. So wie wir den kommenden Generationen möglichst wenig finanzielle Schulden aufbürden sollten, sollten wir ihnen ebenso wenig die Kosten unserer Versäumnisse in der Umwelt- und Klimapolitik zumuten.
Der Haushaltsentwurf 2023/2024 liest sich, als hätten wir noch jede Menge Zeit für Klima-, Umwelt- und Artenschutz – doch die Zeit für klimapolitisch verantwortliches Handeln ist nicht morgen, nicht „im nächsten Haushalt“, nicht „nach der Kommunalwahl“ – sie ist jetzt.
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit.
Medien
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