GRÜNE verärgert über wiederholte Abholzaktion

17.04.15 –

In der vergangenen Woche wurden vom Bauhof der Stadt Meschede 9 Ahornbäume im Bereich der Beringhauser Straße gefällt. Die Häufung der Abholzarbeiten, ob seitens Straßen NRW oder der Stadt Meschede wird von vielen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Meschede immer wieder heftig kritisiert.

Meschede ist nicht eine Stadt mit viel Grün im Stadtbild. Insbesondere ältere Bäume kann man kaum in Meschede finden. Gerade Bäume und besonders ältere Bäume sogen für ein angenehmes Stadtinnenklima. Sie lockern das Stadtbild auf und machen eine Stadt liebenswert. Bäume können selbst in einer Stadt einen Lebensraum für Vögel und viele andere Tiere bieten.
GRÜNES Ratsmitglied Antonius Vollmer: ?In diesem Kontext ist es besonders ärgerlich, wenn ältere Innenstadtbäume, wie in der Beringhauser Straße gefällt werden. Erschwerend kommt noch hinzu, dass dieses nach dem 01.03. erfolgte und damit ein Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz ist.
Hier handelt es sich eindeutig um eine Ordnungswidrigkeit, seitens der Stadt Meschede.

Bäume außerhalb des Waldes dürfen in der Zeit vom 01.03. bis zum 30.09. nicht gefällt oder auf den Stock gesetzt werden. (§39 B Nat Sch G) Dies gilt nicht nur für Privatleute sondern auch für Kommunen. Die einzige Ausnahme ist nur dann zulässig, wenn eine akute und unmittelbare Gefahr durch den Baum droht, die allein durch sofortige Fällung behoben werden kann.
Dieses war in der Beringhauser Straße nicht der Fall. Hier gab es wohl einzelne Baumfehler wie überwallte Wunden und einzelne Totastbereiche, aber trotz des Sturmes Niklas ist nicht einmal ein Feinast zu Boden gekommen. Daher war keine unmittelbare Gefahr zu erkennen.

Weiterhin fehlte in der Dokumentation ein Hinweis auf Lebens- und Brutstätten geschützter Tierarten. Gab es bereits Nester? Gab es Hinweise auf Bilche wie Haselmäuse oder Siebenschläfer?
Nichts dergleichen geht aus der Dokumentation vor, die dem Stadtrat als Vorlage zur Kenntnis gegeben wurde.?
Die Nachpflanzung ersetzt aber nicht den ökologischen Mehrwert eines Altbaumes. Dieser bietet nicht nur Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen. Bäume produzieren für uns lebensnotwendigen Sauerstoff, filtern Staub und Abgase, sind Windschutz und spenden Schatten.
Verkehrssicherheit ist ein wichtiger Punkt, den jede Kommune prüfen und kontrollieren muss. Dies darf jedoch nicht dazu führen, dass aus Angst vor dem Blattfall oder dem Schatten der Bäume in der geschützten Zeit Bäume gefällt werden, auch wenn sie leichte Fehler haben.
Bei aller Sorge um die Verkehrssicherheit darf ?Tabula-Rasa? nicht die Antwort bei der Baum- und Gehölzpflege sein. Hier ist es erforderlich, dass der Bauhof sich klar an Recht- und Gesetz hält.

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