Die strukturelle Benachteiligung von Frauen und queeren Menschen in unserer Gesellschaft zeigt sich im Alltag an kleinen Dingen. Die Beleuchtung unserer Straßen, die Gestaltung öffentlicher Toiletten, die Reihenfolge, in der wir Wege räumen und in Stand setzen: All dies folgt einer Logik, die davon ausgeht, dass der öffentliche Raum primär den Männern gehört, dass Frauen den Hauptteil der Sorgearbeit übernehmen, und dass die Erwerbsarbeit wichtiger ist als eben jene Sorgearbeit. Wir wollen daher an diesen alltäglichen Stellschrauben drehen, um Meschede gerechter und inklusiver zu machen.
UNSERE KONKRETEN ZIELE:
Angsträume im Stadtgebiet konsequent beseitigen. In einer Umfrage der lokalen Presse wurden vor einiger Zeit Angsträume in der Innenstadt identifiziert, also Stellen, an denen sich Menschen, v.a. weiblich gelesene Personen, zu bestimmten Tageszeiten unwohl fühlen. Genannt wurden z.B. das Bahnhofsumfeld und der Fußweg entlang der Ruhr hinter dem Campus. Leider wurde hier vonseiten der Verwaltung kein Handlungsbedarf gesehen, da die Kriminalstatistik für diese Orte kein erhöhtes Risiko aufzeigt. Aus unserer Sicht ist es jedoch enorm wichtig, Angsträume zu beseitigen, denn die Forschung zeigt klar, dass auch ein scheinbar „unbegründetes“, subjektives Unsicherheitsgefühl Frauen und queere Menschen aus dem öffentlichen Raum fernhält und ihnen so Teilhabe verwehrt. Daher setzen wir uns dafür ein, dass Angsträume auch in den Ortsteilen ermittelt und kartiert werden, und wir wollen, dass im Anschluss effektive Maßnahmen zur Beseitigung des Unsicherheitsgefühls an all diesen Orten getroffen werden. Denkbar sind dabei aus unserer Sicht zum Beispiel zusätzliche, mit Bewegungsmeldern gesteuerte Straßenlaternen, hinterleuchtete Schautafeln, eine strategisch platzierte Bepflanzung und konkrete Schritte zur Belebung der betroffenen Bereiche, da auch dies das Sicherheitsgefühl erhöht.
Sichere, inklusive öffentliche Toiletten und Wickelmöglichkeiten. Die Versorgung mit öffentlichen Toiletten ist in Meschede relativ dürftig, und die existierenden Toiletten sind oft in einem schlechten Zustand. Zudem gibt es kaum Wickelmöglichkeiten im Stadtgebiet. Wir setzen uns ein für öffentliche Toilettenanlagen, die sauber, hygienisch sowie für Menschen jeder Geschlechtsidentität sicher und diskriminierungsfrei nutzbar sind. Wir wollen, dass Toiletten dieser Art langfristig in allen Ortsteilen, nicht nur in der Innenstadt zur Verfügung stehen. Zudem fordern wir öffentliche Wickelräume, die baulich so von den Toiletten getrennt sind, dass sie von Eltern oder Sorgeberechtigten jedes Geschlechts benutzt werden können.
Gleichrangige Schneeräumung und Instandhaltung von Alltagswegen, die primär von Frauen benutzt werden. Studien zeigen, dass Frauen, v.a. wenn sie in Elternzeit sind, Teilzeit arbeiten und/oder Angehörige pflegen, im Alltag eher kurze Wege mit vielen Zwischenstopps zurücklegen, und dies viel öfter als Männer zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Männer hingegen fahren oft eine lange, durchgängige Strecke mit dem Auto zur Arbeit, bleiben dort über mehrere Stunden und fahren dann dieselbe Strecke wieder zurück. Wenn also vorrangig die Fahrbahnen der großen und mittleren Straßen bei Schnee geräumt oder generell in Stand gesetzt werden, nicht aber die Fußwege, erschwert dies Frauen deutlich den Alltag. Und tatsächlich werden im Winter viel mehr Frauen als Männer im Krankenhaus behandelt, weil sie auf Schnee und Eis ausgerutscht sind. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass Gehwege und kleine Stiegen bei der Schneeräumung und Instandsetzung genauso berücksichtigt werden wie die Fahrbahnen.
Teilhabe von Rentnerinnen am öffentlichen Leben durchgängig ermöglichen. Besonders Frauen haben häufig eine niedrige Rente und sind von Altersarmut betroffen. Für viele Rentnerinnen ist es daher enorm wichtig, niederschwellig am öffentlichen Leben teilhaben zu können. Wir setzen uns ein für eine barrierefreie Innenstadt mit Plätzen, an denen man sich im Sommer im Schatten treffen kann, verbunden mit kostenfreier Möglichkeit, Trinkwasser zu erhalten. Außerdem wollen wir gezielt kostenlose oder günstige Kulturveranstaltungen fördern; hier ist uns auch der Umzug der Bücherei in größere, barrierefreie Räumlichkeiten wichtig. Diese Maßnahmen können auch der Einsamkeit entgegenwirken, von der immer mehr Menschen betroffen sind.
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